Praxis im Meer | Dr. med. Hark Weber & Dr. med. Moritz Hemicker

Thrombose-Check

Auch wenn wir nicht rauchen und in jeder Hinsicht gesund und bewusst leben, wenn wir uns körperlich wohlfühlen, ist unsere Gesundheit durch zahlreiche Risikofaktoren gefährdet. Dazu zählen vor allem auch Faktoren, die wir nicht beeinflussen können, wie Geschlecht, Passivrauchen, Umweltverschmutzung, Stress, Alter, genetische Faktoren usw. Diese Risikofaktoren, denen ein jeder von uns mehr oder weniger ausgesetzt ist, schaden unseren Blutgefäßen. Nicht umsonst sagt man: „Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße“.

Bei der Thrombose handelt es sich um die Verstopfung eines Blutgefäßes (Vene) durch Blutgerinnsel. Löst sich ein Gerinnsel aus den Beinvenen, so gelangt es in die Lunge und es entwickelt sich eine Lungenembolie mit schweren - lebensgefährlichen - Komplikationen.

Viele von uns wollen bis ins hohe Alter reisen. Dabei werden auch sehr lange „Sitzzeiten“ in beengten Verhältnissen in Kauf genommen. Diese Sitzhaltung erhöht das Risiko, an einer Thrombose der tiefen Beinvenen oder einer Entzündung der oberflächlichen Venen (Thrombophlebitis) zu erkranken.

Was viele aber nicht wissen ist, dass die Gefahr einer Reisethrombose nicht nur in Flugzeugen steigt. Auch längere Bus , Bahn oder Autofahrten können das Risiko erhöhen.

Das Tückische an der Thrombose ist, dass sie erst „spät“ erkannt wird und dann eine ganz erhebliche Emboliegefahr besteht.

Die Venenthrombose kann auch bereits in jungen Jahren auftreten, wobei Frauen häufiger betroffen sind.

Bestehende Krampfadern und die Einnahme von Verhütungsmitteln können die Entstehung begünstigen. Übergewicht, Rauchen und Mangel an körperlicher Aktivität erhöhen zusätzlich das Thromboserisiko. Auch können seltene, angeborene Gerinnungsstörungen das Auftreten von Thrombosen fördern. Das Risiko, Thrombosen zu entwickeln, ist bei diesem Personenkreis um das bis zu 30-fache erhöht.

Sollte ein erhöhtes Thromboserisiko bestehen, brauchen Sie auf Reisen nicht zu verzichten. Durch gelegentliches Aufstehen, Kompressionsstrümpfe und gering dosierte Heparinspritzen können Sie sich wirkungsvoll vor einer Thrombose schützen.

Um eventuelle Risiken vor der Reise erkennen zu können, sollten Sie folgende Untersuchungen durchführen lassen:

Krankheitsvorgeschichte

Ermittlung der Risikofaktoren wie u.a. Rauchen, Stress, familiäre Belastung.

Untersuchung

Abhören und Abtasten der Blutgefäße, um Strömungsgeräusche und den Puls nachzuweisen, Inspektion der Haut und Venen, um nach Venenstauungen zu suchen.

Venen-Doppler

Ultraschalluntersuchung der Venen und der Funktion der Venenklappen.

Speziallabor (einmalig):

Phospholipid AK, AT III, APC-Resistenz (Faktor V-Leiden-Mutation), Protein C, Protein S

Bestimmung der wichtigsten Gerinnungsfaktoren, deren angeborener „Defekt“ eine erhöhte Gerinnbarkeit und somit erhöhte Thrombosegefahr darstellen kann. Die Bestimmung dieser Werte ist nur einmal im Leben notwendig, da sie sich nicht verändern.

Beratung

Gemeinsames Gespräch, bei dem die erhobenen Untersuchungsergebnisse besprochen und daraus sich ergebende mögliche praktikablen Vorgehensweisen erörtert werden.